Ob Rosa Luxemburg, Alexandra Kollontai oder Clara Zetkin – die Geschichte der Arbeiter_innenbewegung ist eng mit der politischen und gesellschaftlichen Emanzipation von Frauen verbunden. Was kann die politische Linke im 21. Jahrhundert daraus lernen, welche Möglichkeiten bieten sich für eine aktuelle Frauenbewegung um in politischen Kämpfen ihre Interessen zu vertreten?
Lena Rackwitz wird mit uns eine Reise durch die Geschichte des sozialistischen Feminismus unternehmen. Die Veranstaltung wird zweigeteilt sein. Der erste Block gibt eine Einführung in die Ideen- und Theoriegeschichte der Frauenemanzipation in der frühen Neuzeit: Angefangen bei Thomas Morus‘ Utopia, über eine Zeitung „von proletarischen Frauen für proletarische Frauen“ der französischen Saint-Simonistinnen bis hin zur materialistischen Geschlechtertheorie von Friedrich Engels, Marx‘ Schwiegersohn Paul Lafargue, Alexandra Kollontai und Vera Stein Ehrlich, die Frauenunterdrückung aus den Besitzverhältnissen zu ergründen versuchten. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Bewegungsgeschichte: es wird darauf eingegangen aus welchen Gründen Luxemburg und Zetkin sich von der bürgerlichen Frauenbewegung abgrenzten und warum heute die Notwendigkeit einer inklusiven Arbeiter_innenbewegung besteht, die sich klar gegen Sexismus und Antifeminismus, Homophobie, Rassismus und Antisemitismus stellt und soziale Kämpfe zusammenführt, statt sie gegeneinander auszuspielen. In beiden Blöcken wird es zuerst einen Vortrag und anschließend genügend Raum für Ergänzungen, Nachfragen und Diskussion geben.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche der Linksjugend [’solid] zum Gedenken an die ermordeten Kommunist_innen, Sozialist_innen und Anarchist_innen Europas vom 24.10. bis 09.11. statt.
Zur Referentin: Lena Rackwitz referiert und diskutiert zur politischen Arbeiter_innenbewegung. Sie trat auf dem Marx!?-Kongress 2017 in Trier (anlässlich des 150 jährigen Erscheinens der Kritik der politischen Ökonomie 2017 und des 200. Geburtstag Karl Marx‘ 2018) sowie bei Platypus Frankfurt zur Frage „was bedeutet nationale Selbstbestimmung für die Linke?“ auf. Außerdem veröffentlichte sie in der Jungle World und erst jüngst im Sammelband „Freiheit ist keine Metapher: Antisemitismus, Migration, Rassismus, Religionskritik“ aus dem Querverlag.
Für den Vortrag sind keine Vorkenntnisse erforderlich, er wird aber auch Inhalte behandeln, die selten betrachtet werden und deshalb auch im Thema bewanderten Menschen neu sein dürften – ss lohnt sich zu kommen!
Der Eintritt ist selbstverständlich kostenfrei.
Die Veranstaltung wird von 16 bis 20 Uhr stattfinden, pro Block sind 1 ½ Stunden eingeplant, von ca. 17:30 bis 18:30 gibt es eine Pause.
Veranstaltungsort ist der Falkenturm, Frauentormauer 3, 90402 Nürnberg.
Eine Veranstaltung der Linksjugend [’solid] Bayern mit freundlicher Unterstützung der Basisgruppe Linksjugend-Solid Nürnberg.